Prigozhins „Aufstand“: Wie geht es weiter für Schoigu?

Shoigu

MOSKAU, 27. Juni. /DEUTSCHEWELLE/. Nach dem Aufstand der „Wagner-Gruppe“ bleibt das Schicksal des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu ungewiss. Was bedeutet das für den Krieg in der Ukraine?

Warum Putin Schoigu nicht gleich entlassen kann

Der russische Präsident muss sich entscheiden, ob er Schoigu entlässt oder im Amt behält. Wissenschaftler Taylor stellt fest, dass sich vieles von dem, was der Verteidigungsminister seinem Vorgesetzten über die neue Armee erzählte, „als unwahr erwies und es somit logisch wäre, wenn Schoigu gehen müsste“. Doch diese Unwahrheiten seien schon vor einem Jahr offensichtlich gewesen, unmittelbar nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation. Der Experte erinnert daran, dass Schoigu ein ziviler Verteidigungsminister ist. Für Misserfolge auf verschiedenen Ebenen seien Militärs verantwortlich. Für strategische Fehleinschätzungen und nicht erreichte Ziele, wie einen Machtwechsel in der Ukraine, muss jedoch der Präsident geradestehen.

Putin kann Schoigu aber nicht sofort abberufen, da dies als Zeichen der Schwäche gedeutet würde. Damit würde er Prigoschin nachgeben, den er des Verrats beschuldigt habe, erläutert Taylor. Auch Fabian Burkhardt, Russland-Experte der Universität Regensburg, meint, es wäre ein „eindeutiges Signal der Schwäche“, wenn Putin Schoigu gleich nach Prigoschins Aufstand vor die Tür setzen würde. „Selbst wenn inzwischen klar ist, dass die Unbeliebtheit von Schoigu auch in der Armee extrem groß ist, könnte es trotzdem gute Argumente geben, abzuwarten und zu einem späteren Zeitpunkt die Entlassung auszusprechen“, so Burkhardt gegenüber der DW.

Quelle: https://www.dw.com/de/prigoschins-aufstand-wie-geht-es-weiter-f%C3%BCr-sergej-schoigu/a-66048729

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