Vor der Landtagswahl 2018 versprach Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eine „Landarzt-Garantie“. Ärzte aus Spitälern sollten in Kassen-Praxen aushelfen. Eine faktiv-Analyse zeigt: Die Zahl unbesetzter Praxen versiebenfachte sich seither.
Eine „Katastrophe“. So nennt Bernhard Brunner, ÖVP-Bürgermeister in Aspangberg-St. Peter, die unbesetzte Kassenordination in seiner Gemeinde im südlichsten Niederösterreich. Sechs Jahre schon findet sich niemand, der dort ordinieren will – keine Praxis im Bundesland steht länger leer.
Mangelnde Initiative kann man Ortschef Brunner jedenfalls nicht vorwerfen: Die Gemeinde hat neue Ordinationsräumlichkeiten fertiggestellt, wäre bereit, einem Jungarzt 50.000 Euro für medizinische Geräte zuzuschießen und würde für eineinhalb Jahre auf die Miete verzichten.
Für Extremfälle wie Aspangberg-St. Peter war die „Landarzt-Garantie“ gedacht, ein fünf Jahre altes Versprechen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Als sie ihre „Garantie“ im Jahr 2018 bei einer Pressekonferenz präsentierte, war sie – wie heute – gerade im Landtagswahlkampf. Die Idee: Gemeinden, deren Kassenordinationen seit über einem Jahr leerstehen, sollten vom Land durch angestellte Spitalsärzte unterstützt werden. Sie sollten dann für längstens ein Jahr den Ordinationsbetrieb führen. Soweit die Theorie. Wie wirksam war die Aktion?
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Foto: Pixabay / Abhilash Jacob